Jerkbaits
Jerkbaits kommen von der amerikanischen Muskiefischerei her, sind aber auch auf unsere Hechte sehr gut zu gebrauchen. Sie haben sehr wenig oder sogar gar keine Eigenaktion, wenn man sie gleichmässig einkurbelt, man muss ihnen mit Rucken (jerks) leben einhauchen. Man braucht, vor allem für die grösseren Modelle, eine recht harte und möglichst kurze Rute, um sie gut zu führen. Anstelle eines Stahlvorfachs nimmt man traditionell eine Spinnstange, allerdings hat sich der Einsatz von hochwertigem 7x7 Vorfächern und vor allem Titanium Vorfächern auch sehr bewährt. Vor allem die grösseren und schwereren Modelle sollte man mit lieber mit einer Multirolle fischen. Man kann auch mit vielen Wobblern, vor allem mit längeren dünnen, die eine eher verhaltene Aktion haben, einen ähnlichen Effekt erreichen, wenn man sie entsprechend ruckartig führt und tatsächlich werden solche Köder in der amerikanischen Schwarzbarschfischerei auch so genannt. Es gibt auch eine gewisse Grauzone zwischen Jerkbaits und Oberflächenködern, obwohl Jerkbaits in der Regel entweder langsam sinken oder bei Zug abtauchen.
In letzter Zeit hat sich ein ziemlicher Kult um die Jerkbaits entwickelt und es wurde geradezu eine eigene Angelmethode, das Jerken, begründet. Im Grunde ist es aber trotzdem einfach nur Spinnfischen.
Wichtige Faktoren
Aktion-Geräusch
Es gibt verschieden Typen von Jerkbaits, welche sich vor allem dadurch unterscheiden, ob sie sich eher auf und ab ("Diver") oder eher seitwärts ("Glider") bewegen. Die verschiedenen Typen sind aber auch Individuell sehr unterschiedlich und letztlich hängt es halt auch davon ab, wie man sie führt. Einige haben auch beim Absinken eine Aktion, indem sie leicht hin und her wackeln. Wie bei Wobblern, gibt es sie auch mit Rasseln.
Grösse
Die meisten Jerkbaits sind ziemlich gross und schwer, sie sind meist 10 bis 25cm lang und wiegen teilweises über 100g
Form
Die Form der Jerkbaits ist für die Aktion entscheidend, aber es ist schwer zu sagen, wie sie sich genau verhalten werden.
Farbe
Jerkbaits gibt es in einer breiten Palette von Farben, welche oft auch von der Muskiefischerei inspiriert ist. Das entscheidende ist aber die Aktion.
Beschwerung
Die Aktion der Jerkbaits wird, ausser durch die Form, auch durch die Beschwerung des Körpers mit Blei entscheidend beeinflusst. Einerseits soll der Jerkbait möglichst horizontal im Wasser schweben, andererseits bewegt er sich meist besser, je weiter vorne der Schwerpunkt ist. Deshalb haben viele Modelle mit guter Aktion eine recht dicken Kopf (= mehr Auftrieb der dann wieder durch mehr Blei weit vorne wettgemacht wird, was den Schwerpunkt noch weiter nach vorne verlagert)
Köderführung
Die Führung eines Jerkbaits ist, ähnlich wie bei Oberflächenköders das Entscheidende auf dem Weg zum Erfolg. Scharfe Rucke werden von einem ständigen Einkurbeln von loser Schnur begleitet. Dabei muss jeder Ruck, besonders bei Modellen, die seitlich ausbrechen sollen, von einem unmittelbaren nachlassen der Schnurspannung gefolgt werden, welche die Seitwärtsbewegung erst ermöglicht. die Rute führt dabei eine Bewegung aus, die dem Schlagen auf eine Trommel gleicht. Die Rutenspitze soll dabei dicht an der Wasseroberfläche sein, ausser wenn man in flachem Wasser mit einem sinkenden Modell in grösserer Entfernung fischt. Der Charakter der Rucke die ein Jerkbait braucht, wird oft auch zur genaueren Klassifizierung herangezogen: Twitchbaits funktionieren mit eher zarteren Zupfern, Jerkbaits brauchen härtere Rucke und Pullbaits werden eher in langen Zügen gefischt. Man sollte aber kein Dogma draus machen: Kreativität und Beobachtung weisen den Weg.
Einige Modelle
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Salmo Slider
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Salmo Warrior
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River Run Manta